Neulich hat mich ein Leser angeschrieben mit
der Bitte etwas Hintergrundinformationen zu geben, warum die Zeugen Jehovas
(ZJ) in Rußland verboten wurden.
Ich habe mich nun kurz mit diesem Thema
auseinandergesetzt, obwohl es für mich eher uninteressant ist, denn die
Auseinandersetzungen zwischen allen möglichen sog. religiösen Organisationen
und Behörden können m.E. nur eine abgedroschene kommerzielle Grundlage haben. Das ist ja für alle
Dienstleister, die als unaufgeforderte Mittler zwischen Gott und Menschen
fungieren, ganz normal.
Wie auch immer, im Ergebnis der kleinen spontanen Internet-Recherche fallen vor allem zwei Besonderheiten auf:
Erstens ist das eine eindeutig abnormale
Präsenz der aktiven ZJ-Verfechter im russischen Internet (Foren, Google,
YouTube usw.). Sie rechtfertigen ihre Organisation offensiv und in einem
einheitlichen süßlich-jammernden Firmenstil, was eine (allzu) gute zentrale
Koordination der “Volksstimmen“ vermuten lässt. Merkwürdig ist übrigens solch
eine Taktik ausgerechnet für angeblich uneigennützige Christen, die eigentlich
jede Verfolgung still hinzunehmen und sogar als eine verdiente Belohnung Gottes
zu genießen haben.
Zweitens ist auch der entgegenkommende Info-Strom
von der (in)offiziellen russischen Seite durchaus markant. Hier wird das
Augenmerk eigentlich nicht nur auf Extremismus sondern auch auf die verbrecherische
Habgier der ZJ gerichtet: sie sollten ihren Anhängern das Geld und vor allem
Immobilien regelmäßig weggenommen haben. Konkrete Fälle werden allerdings eher
selten erwähnt. Öfters stößt man aber bei der entsprechenden Google-Suche auf
den Fall von einem gewissen reichen Großunternehmer aus Sankt-Petersburg, der, so
heißt es, vor einigen Jahren zum Zeugen Jehovas wurde, sich danach "sehr
veränderte", das ganze Eigentum den ZJ vererbte und kurz danach in einem
Autounfall tödlich verunglückte. Der Fall ereignete sich noch im Jahr 2012,
taucht aber Anfang März 2017 schon wieder in der russischen Presse auf…
Aus solch einer oberflächigen
Internet-Recherche kann man natürlich gar keine ernstzunehmende Schlüsse
ziehen, allerdings könnte man, von der Realität ausgehend, spekulieren, dass
sich hier, wie schon oben erwähnt, die Interessen von zwei „Unternehmensgruppen“
überschneiden könnten: die pennsylvanischen „Zeugen“ (übrigens mit der lokalen
russischen Zentrale ausgerechnet in Sankt-Petersburg) könnten im Geifer des Geschäfts
Gefechts durchaus einen fatalen Fehlgriff auf dem „Jagdrevier“ der Petersburger
Oberschicht getan haben, und die Letzteren, aus bekannten Gründen auf sehr gute
Beziehungen ganz oben in Moskau stützend, haben halt nur entsprechend reagiert.
Die klassische Streitigkeit der
Wirtschaftseinheiten auf moderne Art eben.
Ich war von 1968 bis 2000 Zeuge Jehovas, bin also mit dem Gebaren dieser Leute vertraut. Die Pilgrims aus dem Umfeld der Puritaner in UK schufen in "God's own Country" zusammen mit den Sklaven ein fruchtbares Geschäftsmodell, das sich bis heute trägt.
AntwortenLöschenJehovas Zeugen agieren derart perfide, dass das geflügelte Wort von der Zentrale Satans die Runde macht. Für Russland ist dies einfach nur eine störende NGO, die ihren zersetzenden Einfluss in trauter US-Tradition ausweitet. Ich begrüße daher die Initiative der russischen Regierung, die erkannt hat, wie der Hase läuft.
Wer auf die Bolschewiken reingefallen ist, scheut als gebranntes Kind das Feuer. Ich habe gut begründet Parallelen zwischen der KP China und den Wachtturm-Gesellschaften aufgezeigt.
http://www.dzig.de/Totalitaere-Organisationen-Kommunistische-Partei-und-Jehovas-Zeugen
Die arbeiten wie McDonalds: Durch Spenden und durch unbezahlte Arbeit von Fachpersonal aller Art werden Grundstücke gekauft und Immobilien errichtet, die ALLE in das Eigentum der nationalen WTG übergehen.
Logisch wäre, das geschaffene Eigentum den örtlichen Vereinen zu belassen. Das würde jedoch den gewinnträchtigen Verkauf von Anwesen verhindern. Nein, die örtlichen Schafe müssen sogar Miete zahlen! Ich war mit meiner Familie Wohnungsmieter von 1985 bis 1997 in solch einem Anwesen, das inzwischen gewinnbringend verkauft worden ist - zugunsten der deutschen Wachtturm-Gesellschaft in Selters/Taunus. Die Schafe jedoch dürfen spenden, spenden, spenden ....