13 Juni 2018

Russische Kriegswolke

Russische Datenwolke
Das russische Militär baut eine große Datenwolke auf, die im Kriegsfall als Ersatz-Internet dienen wird.

Die Datenwolke wird in zwei Jahren komplett fertig sein. Sie wird es Russland erlauben, in Kriegszeiten zu überleben, auch wenn das Land vom Weltnetz komplett abgekuppelt wird.

Dieses Projekt gehört zum Plan der nationalen Modernisierung Russlands. Das Hauptziel des Plans besteht darin, dass Russland jeden großen Krieg einschließlich des Weltkrieges bzw. der globalen Isolation überleben soll.

Diese Kriegswolke wird dann zum Bestandteil des bereits aufgebauten russischen Militärnetzes.
Nach Worten von German Klimenko, dem Berater des russischen Präsidenten auf dem Gebiet der Informationstechnologien, kann sich das russische Militär bereits heute auf sein eigenes geschlossenes und geschütztes internes Netz stützen: „Technisch sind wir bereits auf jede Sondersituation vorbereitet“.

Die ersten Informationen über das russische „unabhängige Internet“ kamen zum Ende letzten Jahres. Es wurde auch bekannt, dass das russische Netz völlig unabhängig vom weltweiten DNS-System ist.
Damals wurde während einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates die Initiative des Aufbaus eines alternativen Domain-Name-Systems auf der höchsten politischen Ebene eingehend erörtert. Dabei wurde betont, dass nur dieser Schritt Russland sowie seine Verbündete bei einem großangelegten Cyberangriff ausreichend schützen kann.

Westliche Experten, insbesondere die von Defense One, vermuten aber, dass die russische Kriegswolke durchaus als ein Angriffsmittel auf dem IT-Gebiet dienen könnte.

Nach den letzten Berichten kann Russland demnächst soweit gehen, dass die russische Kriegswolke ihren Netzverkehr auch den kommerziellen Nutzern zur Verfügung stellen könnte.

Die russische Kriegswolke, die voraussichtlich ca. 6 Mio. US-Dollar kostet, stützt sich auf spezielle Datenverarbeitungszentren, die durch das ganze Land zerstreut werden. Eines davon wurde vorrangig in Südrussland aufgebaut, um das Militärpotential Russland in dieser Region zu steigern.

Die Defence-One-Experten gehen davon aus, dass dieses südrussische Segment des Militärnetzes nicht nur die Krim, sondern auch Teile der Ostukraine abdeckt.

Analytiker der Forschungsorganisation CNA Sam Bendett meint, dass das russische Militärnetz als ein Schlüsselelement des Datenschutzes gegen westliche Einmischung dienen soll: „Russland investiert intensiv in die Entwicklung militärischer Spitzentechnologien, insbesondere in Hard- und Software eigener Produktion. Zum Beispiel werden die Datenverarbeitungszentren der russischen Militärwolke heute nur aus russischen Komponenten bebaut, obwohl die meisten IT-Bausteine sowohl im Militär- als auch im Zivilbereich erst vor kurzen bei den westlichen Produzenten eingekauft wurden. Das ändert sich nun aber rasant.“

Quelle
* Dies ist eine leicht gekürzte deutsche Übersetzung aus dem Russischen.
Russische Kriegswolke Rating: 4.5 Diposkan Oleh: Admin

2 Kommentare:

  1. Sehr kluge und weitsichtige Entscheidung.

    Bei mir verdichtet sich der Eindruck, daß es ab 2020 mächtig knallen könnte. Zu viele "Projekte" werden genau dann vollendet sein.

    Gott mit uns.

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  2. Also gewissermaßen DARPA geklont, und nochmal von vorne, diesmal von Moskau aus?
    Redundante Netze haben schon was für sich, gab es früher in D auch, sind aber mW im Zuge der Digitalisierung und Verblödung durch Informatik/Hardware/Softwareabstinenz (Anekdotisches dazu kann man bei Danisch.de nachlesen) abgeschafft worden.
    Daß das nur im Millionenbereich kosten soll, kann ich kaum glauben, das wäre ja unglaublich billig.

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