In den letzten Jahren hat sich die Menschheit mit überraschten Augen zahlreiche vom Vatikan organisierte Aufführungen zu antiken Themen ansehen müssen.
Die bis vor kurzem letzte derartige Performance ist die Moloch-Skulptur im Kolosseum:
Dabei ist so gut wie keinem aufgefallen, dass die Eröffnung dieser Performance seltsamerweise mit dem Beginn der traurigen Ereignisse in der Stadt Wuhan in China zusammenfiel, denn von diesen Ereignissen erfuhr die breite Öffentlichkeit erst wenige Wochen später.
Der 15. Oktober 2021 ist nun zum weiteren zeichensetzenden Tag geworden, da äußerst strenge Quarantänebeschränkungen in einer Reihe von Ländern, insbesondere in Italien, ab diesem Tag für Personen gelten, die die Behandlung gegen COVID-19 verweigern. Die Maßnahmen sind so hart, dass die Italiener sie mit dem Öffnen der Pforten der Hölle vergleichen.
Und so musste es auch passieren, dass ausgerechnet an diesem Tag schon wieder eine merkwürdige Aufführung im Palazzo del Quirinale eröffnet wurde.
Der Palazzo del Quirinale ist ein Palast auf dem Quirinal-Hügel in Rom. Früher lebten dort Päpste und Könige, heute ist er die offizielle Residenz des italienischen Präsidenten. Doch sehr oft werden dort auch Ausstellungen organisiert. Eine davon ist eben am 15. Oktober 2021 eröffnet worden. Die Ausstellung heißt INFERNO, und ihre Veranstalter schreiben dazu:
Die Reise in die Hölle wird uns immer tiefer in verschiedene Transliterationen der Erfahrung der Hölle auf Erden führen: Wahnsinn, Entfremdung, Krieg, Völkermord. Nachdem der Höhepunkt des Bösen überschritten wird, endet die Ausstellung mit einer Reproduktion des von Dante in der letzten Strophe des Liedes niedergelegten Erlösungsgedankens: Und dann gingen wir hinaus, um die Sterne wieder zu sehen.
Die Ausstellungsroute umfasst über 200 Kunstwerke als Leihgaben aus über 80 bedeutenden Museen, öffentlichen und renommierten Privatsammlungen. Insbesondere dank einer herausragenden Leihgabe aus der Vatikanischen Apostolischen Bibliothek kann man in den ersten Wochen der Ausstellung das vielleicht berühmteste Meisterwerk dieser Ikonographie bewundern - Sandro Botticellis "Abgrund der Hölle".
Derartige Ausstellung, die zum heutigen durchaus verhängnisvollen Zeitpunkt stattfindet, ist schon seltsam. Besonders bezeichnend ist aber der Höhepunkt des Ausstellungsprogramms, Das ist das unvollendete Meisterwerk von Auguste Rodin, an dem er 37 Jahre lang gearbeitet hat. Die Skulptur heißt "Die Pforten der Hölle", die zu diesem Anlass extra aus Paris befördert wurde:
Die Symbolik des Ereignisses liegt zweifelsohne auf der Hand, aber seine Bedeutung können wir im Moment nur in groben Zügen erahnen.
Auf jeden Fall könnte man vermuten, dass der 15. Oktober ein wichtiger Tag für die Etablierung der Hölle auf Erden ist. Es ist auch davon auszugehen, dass die Termine 15.10.21 - 09.01.22 (also die Öffnungszeiten der Ausstellung) dabei eine Schlüsselrolle spielen werden. Es ist sogar möglich, dass sich ab dem 15. Oktober die Pforten der Hölle bereits ein wenig öffneten, sodass die Menschen die Möglichkeit bekamen, immer tiefer dorthin zu schauen, wonach am 9. Januar 2022 die Pforten weit aufgehen. Wenn es so ist, wird die Welt in den nächsten Monaten mit vielen schrecklichen Überraschungen konfrontiert.
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